Spektrum|Akzente 2022/23 |
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Noch
immer wird unsere Welt von Krisen geschüttelt und zwingt uns dazu,
Gewohnheiten und Prioritäten zu überdenken. Die Gesellschaft wird
sich vielen Herausforderungen und Veränderungen stellen müssen.
Die Kultur kann dazu wahrscheinlich nur bedingt einen Beitrag
leisten. Wir sind jedoch überzeugt, dass gemeinsame kulturelle
Erlebnisse weiterhin wichtig sein werden, um gesellschaftliche
Verwerfungen aufzufangen. Der Mensch muss anpassungsfähig und agil
bleiben, deshalb stellen wir essenzielle Fähigkeiten des Menschen
ins Zentrum dieser Saison. Fähigkeiten, die uns als
gesellschaftliche Wesen definieren und dazu antreiben, in
gemeinsamer Zusammenarbeit Lösungen zu finden. Hervorgehoben werden ausschliesslich positive Eigenschaften des Menschen, in der Überzeugung, dass grosse Krisen auch Chancen bieten und gesellschaftlicher Wandel entstehen kann. |
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Energie, Antriebskraft | ||
Energie
und Antriebskraft – dies ist eine wichtige Voraussetzung, um
Tätigkeiten ausüben, Ziele verfolgen oder Pläne schmieden zu
können. Musikalisch zeigt sich Energie häufig mittels prägnanten,
treibenden und kraftvollen Rhythmen. In den Kammermusikwerken von
Bruce Broughton, Miguel del Aguila, Nadia Boulanger und Robert
Muczynski sind Rhythmen von zentraler Bedeutung. Ein dynamisches
Programm! |
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Bruce
Broughton (*1945) – A primer for malachi (Fl, Klar, Cello und
Klavier) Miguel del Aguila (*1957) – Seducción (Flöte, Klarinette und Klavier) Nadia Boulanger (1887-1979) – Trois pièces (Cello und Klavier) Robert Muczynski (1929-2010) – Fantasy Trio (Klarinette, Cello und Klavier) |
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Julia Kaufmann, Flöte | Marc Bätscher, Klarinette | Ursula Hächler, Cello | Boyan Kolarov, Klavier | ||
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Wärme, Menschlichkeit | ||
Sozial
sein, Mitgefühl zeigen, aneinander denken und sich gegenseitig
helfen, sind essentielle Eigenschaften des Menschen als
gemeinschaftliches Wesen. In diesem Programm haben wir die
Weihnachtszeit als Ausgangspunkt gewählt - Weihnachten, als Fest
der Liebe und Menschlichkeit. Ausdrucksvolle Kammermusik, warme
Klänge und reizvolle Melodien von Clara Schumann, Paul Juon,
Dmitri Schostakowitsch und Astor Piazzolla sowie die Erzählung
"ERIKA oder DER VERBORGENE SINN DES LEBENS" von Elke Heidenreich
versetzen das Publikum in vorweihnächtliche Stimmung. |
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Clara
Schumann (1819-1896) – Allegretto aus dem Klaviertrio g-moll, op.
17 Paul Juon (1872-1940) – Trio-Miniaturen Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) – Klaviertrio Nr. 1 Astor Piazzolla (1921-1992) – „Invierno“ aus den „Cuatro estaciones porteñas“ sowie die Erzählung "ERIKA" von Elke Heidenreich © ERIKA oder DER VERBORGENE SINN DES LEBENS von Elke Heidenreich, mit Illustrationen von Michael Sowa ist im Rowohlt Taschenbuch Verlag erschienen. |
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Marisa Waldburger, Text | Dominique Gisler, Violine | Ursula Hächler, Cello | Kiyomi Higaki, Klavier | ||
Dialog | ||
Sich
ausdrücken, etwas mitteilen, Informationen weitergeben – es ist
schwer vorstellbar, ohne die Fähigkeit der Kommunikation leben zu
können. Kammermusik ist wahrscheinlich diejenige musikalische
Besetzung, welche menschliche Kommunikation am besten abbildet.
Mehrere Instrumentalist:innen spielen miteinander, geben einander
Zeichen, hören sich zu und reagieren. Die Erzählungen der
Schweizer Schriftstellerin Adelheid Duvanel handeln oft von
Menschen am Rand der Gesellschaft und thematisieren eindrücklich,
welche fatalen Auswirkungen eine eingeschränkte oder sogar
ausbleibende Kommunikation haben kann. |
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Johannes
Brahms (1833-1897) – Klarinettentrio, op. 114 Phyllis Tate (1911-1987) – Sonate (Klarinette und Cello) Erzählungen von Adelheid Duvanel (1936-1996) |
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Marisa Waldburger, Text | Marc Bätscher, Klarinette | Ursula Hächler, Cello | Jason Paul Peterson, Klavier | ||
Ausdauer | ||
Ein
schwieriges Ziel erreichen? Eine lange Strecke durchhalten? Eine
Fähigkeit verbessern? Das geht nicht ohne Ausdauer und
Dranbleiben. Die Ausdauer ist ein wichtiger Partner der
Antriebskraft und ermöglicht eine Entwicklung über grössere
Zeiträume hinweg. Paul Hindemith schuf eine sehr grosse Anzahl
Kompositionen und blieb seiner Arbeit und seinen Idealen auch
während der Zeit des Nationalsozialismus treu. Emilie Mayer setzte
sich über sämtliche Konventionen hinweg, um ihr Lebensziel als
Komponistin zu erreichen. Sie blieb unverheiratet, was im 19.
Jahrhundert einer Provokation gleichkam. Ihr eigenes Haus in
Berlin war ein Magnet für Künstler sowie wichtige Persönlichkeiten
des gesellschaftlichen und aristokratischen Lebens. |
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Emilie
Mayer (1812-1883) – Klaviertrio in h-moll, op. 16 Paul Hindemith (1895-1963) – Quartett für Klarinette, Violine, Cello und Klavier |
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Yuka Tsuboi, Violine | Marc Bätscher, Klarinette | Ursula Hächler, Cello | Kiyomi Higaki, Klavier | ||
Programmänderungen vorbehalten |